Tiendas D1 – Kolumbien

Die ersten drei Filialen des von Michel Olmi gegründeten Unternehmens wurden Ende 2009 in Medellin eröffnet. Ende 2010 wurden wir als Berater hinzu gerufen. Man hatte sehr gut vorgearbeitet aber erkannt, dass das scheinbar so einfache Geschäftsmodell Hard Discount nicht ganz so einfach zu etablieren und zu entwickeln war. Als Nils Brandes als Berater das Unternehmen im Ende 2018 verließ, hatte D1 fast 1000 Filialen und begann gerade Gewinne zu erwirtschaften. Heute ist D1 der größte Lebensmitteleinzelhändler in Kolumbien mit 2.500 Geschäften.

Als Berater reiste Nils Brandes einmal monatlich für etwa 10 Tage nach Kolumbien, nahm an den wichtigsten Besprechungen teil und kontrollierte gemeinsam mit der Geschäftsleitung die immer zahlreicheren Regionen mittels sogenannter Dienstaufsichten.

Lange hielt D1 an der sogenannten „Limit of Discipline“ fest und begrenzte das Sortiment bei 500 Artikeln. Damit ließen sich exzellente Umsätze erzielen. Man hielt sich streng an unsere Vorgaben und begann beispielsweise sehr spät erst mit der Erweiterung des Sortiments um Obst & Gemüse. Verglichen mit dem damaligen Marktführer Exito lagen die Warenkörbe von Tiendas D1 ca. 40 % günstiger. Man kann durchaus behaupten, dass D1 das Konsumverhalten in Kolumbien spürbar verändert hat. Während normalerweise niedrige Preise mit schlechter Qualität in Verbindung gebracht werden, verkaufte D1 beste Qualitäten und überwachte diese regelmäßig durch Labortests.

So manche Artikel, die die traditionellen Supermärkte zu teuer verkaufen für den Normalverbraucher, bot D1 zu sehr erschwinglichen Preisen an und machte sie populär im Land. Hierzu ist kaltgepresstes Extra-Virgen Olivenöl aus Spanien zu zählen. D1 schaffte es weiterhin, Chilenische Weine im „Bierland“ Kolumbien bezahlbar und populär zu machen. Diese bemerkenswerten Erfolge waren eine konsequente Umsetzung des Prinzips, nicht den Rohertrag des Artikels in den Vordergrund zu stellen, sondern mit einem niedrigen Preis die Mengen sukzessive zu steigern. Die Roherträge kamen dann mit der Zeit als Folge.